Seit über 25 Jahren baue ich historische Bögen und habe seit 2009 meine Werkstatt in Hamburg. Inspiriert durch andere Bogenmacher der Alten Musik Szene begann ich Mitte der 90er Jahre neben meiner Tätigkeit aus Musikerin mit dem Bau von historischen Bögen.
Musik spielte in meinem Leben schon sehr früh eine wichtige Rolle. Das erste Streichinstrument war die Bratsche und die tollen Erlebnisse im Jugendsinfonieorchester Hannover prägten meine weitere Laufbahn, mein Berufswunsch: Orchestermusikerin. Studiert habe ich in Hannover und Trossingen, u.a. bei Emile Cantor.
Während des Studiums nahm ich an vielen Projekten der Jungen Deutschen Philharmonie teil, anschließend ein Praktikumsjahr an der Oper in Wuppertal. Das Spielen im großen Sinfonieorchester fand ich sehr spannend, doch als ich in den 90er Jahren einen Kurs für historische Aufführungspraxis und Barockgeige bei u.a. Sigiswald Kuijken und Lucy van Dael besuchte, öffneten sich mir Türen zu ganz anderen Klangwelten und das Gefühl machte sich breit, hier meine musikalische Heimat gefunden zu haben.
In Lucy van Dael fand ich eine tolle Lehrerin, die mir quasi mein zweites Streichinstrument in die Hand gab: die Barockgeige. Am Königlichen Konservatorium in den Haag traf ich zudem auf ebenso begeisterte Barockmusiker aus der ganzen Welt und diese Zeit hat mich auch gelehrt, über den deutschen Tellerrand den Blick in die Ferne zu wagen. Meinen Berufswunsch habe ich nur ein wenig ändern müssen in Barockgeigerin, eine feste Stelle war damit allerdings nicht zu bekommen und viel spannender fand ich es sowieso als freiberufliche Musikerin durch Deutschland, Niederlande, Frankreich, Spanien und Italien zu reisen.
Inzwischen ist der Bogenbau mein Hauptberuf geworden und statt meiner selbst reisen nun meine Bögen mit vielen professionellen Musikern durch die Welt.